Zusatzinformationen

Gewicht

Obwohl in Studien zum Verlauf der Parkinson-Erkrankung häufig von Gewichtsverlusten berichtet wird, muss dieser Faktor relativiert werden. Wenn Menschen mit Parkinson zum Zeitpunkt der-Diagnose übergewichtig sind und demzufolge an Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ-2 oder Bluthochdruck leiden, ist eine Gewichtsabnahme auf Normalgewicht durchaus wünschenswert. Grundsätzlich ist die Wirkung einer Gewichtsveränderung auf die Prognose und den Verlauf von Morbus Parkinson noch nicht erforscht.

Gewichtsverlust

Gewichtsverlust ist ein häufiges Problem bei Menschen, bei denen die Parkinson-Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Studien zeigen, dass die Gewichtsabnahme häufig mit der Zunahme der motorischen Symptome einhergeht. Es wird vermutet, dass die Ursache für den Gewichtsverlust mit mehreren Faktoren zusammenhängt:

  • Erhöhung des Energieaufwands aufgrund der unwillkürlichen Bewegungen
  • Geringere Nahrungsaufnahme durch Beeinträchtigung der motorischen Koordinationsfähigkeit sowie Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken
  • Übelkeit und Appetitlosigkeit durch eine gestörte Darmfunktion
  • Appetitlosigkeit im Zusammenhang mit der Medikation

Schluckschwierigkeiten

Für Gesunde die normalste Sache der Welt, für Menschen mit Morbus Parkinson oft eine Hürde: Das Schlucken ist eine komplexe biologische Aktion, bei der alle Schritte bis zum letzten "Rädchen" funktionieren müssen. Vor allem das präzise Zusammenspiel von Nerven und Muskeln, damit die Nahrung aus dem Mund in die Speiseröhre transportiert wird – und nicht etwa in die Luftröhre. Bei Parkinson-Patienten tritt oft eine sogenannte neurogene Dysphagie auf, eine Koordinationsstörung im Mund-Rachen-Raum, die vom Gehirn gesteuert wird. Das betrifft sowohl die willentliche Phase als auch den Reflexanteil.

Bei Schluckstörungen ist es ratsam., die Kombination von Lebensmitteln mit unterschiedlicher Konsistenz wie beispielsweise Suppe mit Nudel- oder Crouton-Einlage, Joghurt mit Fruchtstückchen, Quark mit Getreide zu vermeiden. Auch auf kleinteilige Nahrungsmittel wie Reis mit Hackfleisch, Erbsen und kleine Möhren sollte verzichtet werden. Empfehlenswert ist es, diese Nahrungsmittel zu pürieren und festere Nahrung wie etwa Frikadellen und Kartoffeln mit Soße zu kombinieren. Eine breiige, nicht aber flüssige Nahrungskonsistenz, lässt sich von Parkinson-Patienten am besten bewältigen.

Einfach zu kauen und zu schlucken

  Empfehlenswert Weniger empfehlenswert
Flüssigkeiten
  • Sorbets; Milchshakes; Gelee; Flüssigkeiten, die Verdickungsmittel enthalten
  • Wasser; Leichte Säfte; Milch; Tee; Kaffee
Brot und Getreide
  • Feinbrot; weichgekochtes Getreide; Toast; Pfannkuchen
  • Kräcker; Puffreis; Brot mit Samen, Körnern oder Nüssen; trockene Kuchen; Kekse
Milchprodukte
  • Butter; Margarine; Joghurt; Quark; Eis
  • Geschmolzener oder geriebener Käse
Fleisch und Fisch
  • Geschmorte Fleischbällchen oder Hackbraten mit Soße; zartes Fleisch oder Fisch ohne Gräten
  • Trockenes, zähes Fleisch oder Fisch mit Gräten
Gemüse
  • Püriertes Gemüse; gekochte Kartoffeln oder Kartoffelbrei mit Soße
  • Frisches Gemüse, das zerkaut werden muss
Obst
  • Geschältes, entkerntes Dosenobst; reife Bananen; Obstgelee oder-püree
  • Frisches Obst, insbesondere kleine Früchte wie Blaubeeren

Verstopfung

Morbus Parkinson geht häufig mit einer veränderten Darmfunktion einher. Das häufigste Symptom ist Verstopfung, also eine Verhärtung des Stuhls. Zum einen liegt das an einer verringerten Beweglichkeit, die auch die Darmmotorik betrifft, kann zum anderen aber auch im Zusammenhang mit der Medikation stehen. Eine Empfehlung ist, die Aufnahme von Ballaststoffen zu erhöhen, die das Stuhlvolumen vergrößern und den Stuhl auflockern. Andere Nahrungsmittel, die den Verdauungsprozess verlangsamen wie beispielsweise Bananen, Käse oder Weißmehlprodukte sollten hingegen reduziert werden. Falls erforderlich, kann auf Nahrungsergänzungsprodukte zurückgegriffen werden, die Lactulose und Psyllium enthalten und die Darmtätigkeit fördern. Sofern keine Flüssigkeitsrestriktion verordnet ist, sollten mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag getrunken werden.

Sie sollten eine Ernährungsumstellung vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Medikamentenwirkung immer mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Stimmen Sie sich vor einer Ernährungsumstellung auf jeden Fall mit dem behandelnden Arzt ab.